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Gegen das Vergessen! Eine emotionale Fahrt!

Während der achttägigen Reise im Herbst (25. Oktober bis zum 1. November) besuchten die Teilnehmer im Alter von 16 bis 25 Jahren die ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz, Groß Rosen und Buchenwald. Aber auch Orte des täglichen jüdischen Lebens wurden in Krakau aufgesucht.

Neben der Auseinandersetzung mit der schrecklichen Verfolgung der Juden, Sinti und Roma haben sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit der Ideologie der SS und der Nazis beschäftigen. So besuchten sie die Wewelsburg bei Paderborn, die in der Zeit des Nationalsozialismus das Ideologiezentrum der SSwar. Die Jugendlichen wurden auf der Fahrt mit der Opfer-, Täter- und Widerstandsthematik konfrontiert. Es sollte nicht nur das Geschichtswissen erweitert werden, sondern vor allem auch ein Brückenschlag in die heutige Zeit vorgenommen werden.

Das Thema Rechtsradikalismus ist nicht erst seit dem NSU-Prozess wieder aktuell.

Wichtige Vorbereitung vor der Fahrt

Zur Vorbereitung der Tour gehören mehrere Themenabende. Jugendliche und Begleiter werden sich an den Abenden beispielsweise mit Zeitzeugen unterhalten und mehr über das jüdisches Leben, den Widerstand und den Nationalsozialismus in Münster erfahren. Die Idee zu dieser Fahrt hatte Michael Fiege (Vorsitzender) vor Jahren, geplant hat er die Fahrt dann gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Organisationsteam des Vereins. Die Bezuschussung aus dem Topf des Landesjugendamtes zur Förderung von internationaler und nationaler Kulturarbeit macht das Projekt aber erst möglich. „Neben den Gedenkstätten werden wir Annaberg in Polen, Dresden und Weimar besuchen“, so Fiege.

Stolpersteine zum Gedenken

Nach dem intensiven Vorbereitungsseminar in der Villa ten Hompel in Münster mit 20 Teilnehmern wurde als Auftakt für die Gedenkstättenfahrt von Schule Jugend Kids & Co e.V. bei der Verlegung der drei Stolpersteine vor der ehemaligen Stubengasse 4 (heute Eingang von Tom Tayler) beigewohnt. Allein in Münster sind seit 2004 238 Plaketten verlegt worden – an jenen Stellen, wo die Opfer der NS-Zeit einst lebten.

Wir haben die Kosten für einen Stolperstein im Rahmen unserer Fahrt nach Polen (Krakau & Ausschwitz) übernommen. Es wurde die Steinpatenschaft von Frau Pauline Karels geb. Herz übernommen, die in der Stubengasse gewohnt hat und in Ausschwitzt am 5. Nov. 1942 ermordet wurde. Durch die Patenschaft hat die Fahrt ein Gesicht bzw. Namen bekommen, welches uns bei dem Besuch in Ausschwitz sicherlich begleiten wird. Damit haben wir einen Brückenschlag in die heutige Zeit geschlagen, so Michael Fiege. Gekommen sind neben den drei Betreuern auch acht Jugendliche.

Am Abend schauten sich die Teilnehmer gemeinsam den Film „Schindlers Liste“ als weiteren Vorbereitungspunkt der Reise im ev. Jugendtreff an.